Gurke
Das Wort Gurke taucht um 1500 zunächst im ostmitteldeutschen Sprachraum auf, setzt sich aber erst im Laufe des 17.Jh. im allgemeinen Sprachgebrauch durch. Bis dahin werden Gurken lexikalisch nicht von Kürbissen und Melonen unterschieden.
Das Wort ist sicher aus dem Slawischen entlehnt, wobei neben apoln. ogurek auch sorb. kórka als Vorbild in Frage kommt. Beide Wörter und weitere slawische Fortsetzer gehen auf mgriech. ángūrion "Gurke" zurück (vgl. ngriech. angoúri "Gurke"), das man als nasaliertes Deminutivum zu mgriech. ágūros "grün, unreif" deuten kann (Pfeifer 1993: 487; etwas verkürzte Darstellung mit direkter Rückführung des slaw. Wortes auf mgriech. ágūros bei Kluge/Seebold 2011: 380). Innergriechisch wird ágūros auf altgriech. ἄ-ωρος [á-ōros] "unreif" zurückgeführt, wobei das spirantische g als Gleitlaut und Hiattilger fungiert (Beekes 2010: 10).
Zur österreichischen Form Unmurken vgl. Bellmann 1971: 99.
Lit.:
Beekes 2010: Robert S.P. Beekes, Etymological dictionary of Greek, Leiden: Brill.
Bellmann 1971: Günter Bellmann, Slavoteutonica. Lexikalische Untersuchungen zum slawisch-deutschen Sprachkontakt im Ostmitteldeutschen. Berlin: de Gruyter
Kluge/Seebold 2011: Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 25. Auflage, Berlin: de Gruyter.
Pfeifer 1993: Wolfgang Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage, Berlin: Akademie-Verlag.