Etymologie

Mangold

Nhd. Mangold, frnhd. mangolt, mhd.mangolt für Beta vulgaris subsp.vulgaris (Kultivargruppen Cicla Group und Flavescens Group) erscheint im 14.Jh. als Synonym für älteres mhd. bieze swf., biezenkrût stn., beizgras stn., beizkol stm. "Weiße Rübe, Bete, Mangold". Während diese Wörter alle auf lat. beta n./f. "Rübe, Mangold" beruhen, ist mhd. mangolt lautlich identisch mit dem weit verbreiteten Personennamen Mangolt, der auf den ahd. PN Managolt, Manigolt zurückgeht.
Personennamen als Pflanzenbezeichnungen kommen immer wieder vor. Sie beruhen in manchen Fällen auf Volksetymologien, wie beim Bertram, Anacyclus pyrethrum, dessen Bezeichnung aus dem griech. Beiwort pyrethrum "feurig" umgestaltet ist; manchmal auch auf Scherzbildungen wie bei Fleissiges Lieschen "Impatiens walleriana"; oder auf lexikalischer Koinzidenz wie bei Angelica "Engelwurz". Da die Überlieferung für den Mangold aber keinerlei einschlägige Informationen liefert, bleibt das Benennungsmotiv im Dunkeln (Pfeifer 1993: 834; Duden 2013: 506; Kluge/Seebold 2011: 598).

Lit.
Duden 2013: Duden, Band 7: Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache von der Dudenredaktion, 5. Auflage, Mannheim: Bibliographisches Institut.
Kluge/Seebold 2011: Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 25. Auflage, Berlin: de Gruyter.
Pfeifer 1993: Wolfgang Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage, Berlin: Akademie-Verlag.