Partei
Partei f. „Vereinigung von Personen
mit gleichen politischen Überzeugungen, die den Zweck verfolgen, bestimmte
Ziele zu verwirklichen“ wurde im 13. Jh. aus dem Altfranzösischen
entlehnt: mhd. partīe < afrz. partie, substantiviertes Partizip
Perfekt Passiv zu afrz. partir
„teilen“ < lat. partīrī,
Denominativum zu lat. pars, partis f. „Teil“. Das Benennungsmotiv
ist somit „Teil einer größeren Menschengruppe“.
Zunächst
bezeichnete das Wort den (selbständigen) Teil eines größeren Ganzen, z. B.
eine Prozesspartei. Im Nebeneinander von Partei,
Part und Partie kam es zu einer Spezialisierung. Im 19. Jh. diente die
Bezeichnung Partei – wohl auch unter
dem Einfluss von frz. parti, das u. a.
„Interessengruppe, Organisation“ bedeutet – zur Benennung von
Interessengruppen, z. B.
Arbeiterpartei und Fortschrittspartei bei Lasalle, während
die offizielle Bezeichnung der von ihm gegründeten Partei Allgemeiner deutscher Arbeiterverein war. Erst im 20. Jh.
entstand die gegenwärtige Bedeutung von Partei, wohl im Gefolge des Ersten
Weltkriegs und unter englischem und französischem Einfluss.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich
Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de
Gruyter,
s.v. Partei.
Pfeifer, Wolfgang
(Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des
Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.,
s.v. Partei.
Autorin: Bettina Bock